Evangelische Kirche
Am 10.7. gingen Ela, Emanuell, Konstantin, Sekou und Viggo nach dem Frühstück zur evangelischen Kirche in der Nähe des Hotels. Da war gerade Konfirmation, und das verlief sehr viel anders als bei uns in Dänemark: Einerseits war es sehr persönlich, indem die jungen Leute nicht nur, wie bei uns, in die Christengemeinschaft aufgenommen wurden, sondern auch ausdrücklich in die Gemeinde Hessental. Drei Mädchen im Alter 13-14 Jahre wurden nach vorne gebeten und haben, stellvertretend für alle, über ihren Glauben erzählt. Andererseits wollte man die Zeremonie modern gestalten. Zu diesem Zwecke lief über einen Beamer eine Powerpoint-Präsentation sämtlicher Konfirmanden. Bei einigen hörte man von Nächstenliebe und sozialem Engagement, bei anderen von ihren Träumen vom großen Geld, entweder durch Erfolg im Berufsleben oder durch Zocken. Als Pfarrer hätte ich da sicher anders gewählt.
Wanderung über Comburg
Wiedermals 5 aus der Gruppe, diesmal Ela, Emanuell, Lili, Sekou und Viggo, liefen danach über Comburg nach Schwäbisch Hall. Eine wunderschöne Wanderung, wir haben u.a. die Flora studiert. Ungefähr in der Mitte kam dann Comburg, ein ehemaliges Benediktinerkloster, seit 1947 dient es aber als Schulungsort des Landes Baden-Württemberg. In der Kirche durften wir natürlich nicht fotografieren, hier haben aber 4 von uns Fotos gemacht, darunter unsere „Foto-Gräfin“ Ela, wie sie bei uns heißt! Wir sind die langen Gehwege an den Außenmauern entlang gelaufen und haben dabei Ansätze verschiedener verrückter Geschichten entwickelt.
Soletag
Dadurch sind wir sehr spät erst zum Soletag angekommen, etwas davon haben wir noch mitbekommen und fotografiert, andere Veranstaltungen waren vielleicht schon vorüber. Da haben wir zum Glück aber auch den Bericht von Marialuisa. Sie hat keine Kamera dabei, aber da können andere sicher helfen.
Mein Soletag fand im Solebad ihr schönes Ende, v.a. in der Panoramasauna!
Viggo
Sonntag, den 10 Juli: zur freien Verfügung
Wow! haben die meisten von uns gedacht. Das heißt dann ausschlafen, spät aufstehen, in vollkommener Ruhe frühstücken, vielleicht in die Stadt zu den Salz Tagen oder zum Solebad und dann ganz gemütlich draußen im Biergarten oder in einem behaglichen Lokal sitzen und schwatzen. Also den freien Tag genießen, die Batterien aufladen und Kraft für nächste Woche tanken.
Bei mir verlief der Tag ungefähr so, obwohl der Anfang nicht so ganz viel versprechend war: statt “lange schlafen” hätte auf meinem Plan “früh aufstehen” stehen sollen, denn ich wachte um 5 Uhr auf und konnte nicht mehr einschlafen… so ein Pech! Aber lange und gelassen habe ich dann mit einigen Kollegen gefrühstückt und dann ab in die Stadt zu den Salz Tagen, wo ich mit einer Freundin aus Brasilien, die ich vor sieben Jahren auf einem Seminar vom GI kennen gelernt hatte, verabredet war. Eine Kollegin von Roswitha eigentlich, so klein ist die Welt. Wir wollten zum Volksfest, aber in den Gassen war niemand zu sehen. Enttäuscht sind wir bis an den Fluss gebummelt, wo sich nach und nach jubelnde (aber leise, wie nur Deutsche tun können) Kinder und Eltern gesammelt hatten. “ENTEN RENNEN” stand auf einem großen gelben Transparent. Komisch, haben wir gedacht, was ist denn das? Wie haben sie überhaupt den Enten das Wettrennen beigebracht? Na ja, erlebte Landeskunde war das für uns beiden, als unzählig viele gelbe mit Nummern versehene Quietschentchen in den Fluss gekippt wurden und um die Wette schwammen! Lustig auf jeden Fall!
Allmählich begannen von allen Seiten Menschen zum Hällisch-Fränkischen Museum zu strömen, hinter dem das Schausieden geplant war. In der Siedehütte konnten wir erleben, wie aus echter Haller Sole – salzhaltiges Wasser, wie wir jetzt alle wissen – in einer nachgebauten Siedepfanne mit viel Rauch und Feuer richtiges Salz entsteht, das „weiße Gold des Mittelalters“. Über Jahrhunderte wurde die Sole aus dem Haalbrunnen (Haal/Hall = Salz) geschöpft und spielte eine zentrale Rolle für die Geschichte Schwäbisch Halls. Ganz im Stil und Geist der Zeit wurden am Epinalsteg die Gäste bei mittelaltelterlicher Musik in der „Trinkstube Zum Schwarzen Hannes“ bedient und daneben konnten Kinder sich bei mittelalterlichen Kinderspielen wie Hufeisenwerfen, Stelzenlaufen, Bogenschießen, Lanzenwerfen usw. austoben.
Nach dem etwas peinlichen aber unvermeidbaren Photo mit einem jungen mittelalterlichen Ritter, haben wir uns für einen guten Weißwein im Sudhaus an der Kunsthalle Würth entschieden, von dessen Terrasse aus wir einen einmaligen Blick auf die Stadt und deren inszenierte Vergangenheit gewinnen konnten.
Morgen geht’s wieder los!
Luisa
Bitte von Luisa und Viggo:
Habt ihr auch Energie getankt?
Wir konnten nicht überall sein und bitten euch, unseren Bericht zu ergänzen.
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